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Mythen der Südsee - Mauis Ordnung

 
Mythen der Südsee - Mauis Ordnung

Die Mythologie der Polynesier kennt kaum eine wichtigere Gestalt als Maui. Ein Heros mit übermenschlichen Kräften, Entdecker unbekannter Inseln, Erbauer gigantischer Monumente und Schöpfer überlebenswichtiger natürlicher Kräfte und Ressourcen. Zu sein wie Maui, schlau, unerschrocken und todesmutig, ist für die stolzen Polynesier bis heute erstrebenswert. In Samoas Hauptstadt Apia  unterzieht sich der junge Esau Schaafhausen seiner bislang schwierigsten Prüfung: er erhält das "Pe'a", die traditionelle samoanische Tätowierung.
  
Am Ende einer langen Woche voller Schmerzen wird ein Großteil seines Körpers mit kunstvollen Mustern und Symbolen bedeckt sein. "Es macht mich stolz, tätowiert zu sein", meint Esau am Ende dieser Woche. "Als mir klar wurde, daß man ziemlich mutig sein muß, um sich tätowieren zu lassen, wollte ich es erst recht. Ich wollte ein echter Samoaner werden." Der Meistertätowierer Su'a Sulu'ape Petelo glaubt, dass einige Elemente der Tätowierung, etwa das Kanu, die Kava Schale oder ein symbolisches Haus, von den gefährlichen Entdeckungsreisen der ersten Polynesier erzählen und daher auch an Maui erinnern.  
Aber Maui ist keineswegs nur kraftstrotzender Draufgänger, im Gegenteil.  Im Mythos von "Sina und dem Aal" tritt der wandlungsfähige Held in Gestalt des Mädchens Sina auf: Sina wird von einem riesigen Aal bedrängt, den sie schließlich köpfen lässt. Aus dem Kopf des Aals aber wächst die erste Kokospalme heran, die wohl wichtigste und vielseitigste Nutzpflanze der Ozeanier. Ein Geschenk Mauis an die Menschen.

 

Festivals:
2005 - Ethnofilmfest Berlin (www.ethnofilmfest.de)
 

Film herunterladen: www.onlinefilm.org/-/film/39960

  • D 2005, 43 Min. (Drehort: Samoa & Tonga)
  • Buch: Thorolf Lipp, Martina Kleinert
  • Regie & Kamera: Thorolf Lipp
  • Bayerisches Fernsehen (EA 2005)